Wir erwarten, dass das Bremssystem unter allen Wetterbedingungen 100 % Leistung bringt, egal ob an einem frostigen Morgen oder bei einer heißen Nachmittagsabfahrt. Entscheidend für das Bremsen ist daher die richtige Wahl der Reibbelagskomponenten. Ebenso wichtig sind die einzelnen Schritte im Herstellungsprozess des Produkts, um sicherzustellen, dass das Produkt die richtige Verschleißfestigkeit aufweist und gleichzeitig stabile Parameter für den Haftungskoeffizienten (Reibungskoeffizient) beibehält. Aus diesem Grund unterliegen sowohl die Inhaltsstoffe als auch der Herstellungsprozess einer strengen Geheimhaltung, und die Hersteller wenden viel Zeit und Geld für Labortests auf. ABE-Produkte sind nicht anders und erfüllen alle, auch die strengsten, Vorschriften.

ECE R90-Anforderungen

Aufgrund der Anforderungen der ECE R90-Norm werden Bremsleistungstests (z. B. Kalt-, Hochtemperatur-, Fading- oder Abkühlintervalle) durchgeführt, bevor ABE-Produkte auf den Markt gebracht werden. Diese Tests dienen dazu, die Leistungsmerkmale auch bei sehr intensiver Nutzung zu überprüfen. Wenn Bremsbeläge erwärmt werden, sinkt der Reibungskoeffizient aufgrund der Freisetzung von Gasen aus dem Reibmaterial tendenziell. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse der geprüften Reibbeläge um nicht mehr als 15 % vom Originalteil abweichen.

Im Rahmen der ECE R90-Anforderungen werden auch die Scherfestigkeit der Bremsbeläge und die Druckfestigkeit geprüft. Auf diese Weise wird das Risiko des “Ablösens” oder Abplatzens des Reibbelags beim Bremsen ausgeschlossen. Bremsbackenbeläge sollten beispielsweise Scherkräften (mindestens 1,4 N/cm²) standhalten können. In diesem Fall ist die Qualität der Verbindung zwischen den Bremsbelägen und der Metallplatte im Produktionsprozess entscheidend.

Probe einer Bremsbacke für die Prüfung

 

Bremstests auf dem Prüfstand – Kraus-Tests

Um mehr Informationen über die verwendeten Bremsbeläge zu erhalten und gleichzeitig die Qualität der einzelnen Reibmaterialien zu vergleichen, werden stationäre Prüfungen der Wirksamkeit der Bremskräfte, sogenannte Kraus-Tests, durchgeführt. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Last eingebracht, die Häufigkeit der Tests erhöht und gleichzeitig die Temperatur des Bremssystems erhöht werden. Dies beschleunigt den Abnutzungsprozess der Bremsbeläge, während gleichzeitig geprüft wird, wie sie sich unter kritischen Bedingungen verhalten. Das Messsystem misst den Reibungskoeffizienten in Abhängigkeit von der Anzahl der Bremsungen und der Belagstemperatur.

Aufgrund des stationären Charakters der Prüfmethode können wir nicht nur den Reibungskoeffizienten der Bremsbeläge messen, sondern auch den Verschleißgrad der Bremsbeläge untersuchen und – last but not least – den Geräuschpegel der Bremsen prüfen. ABE-Produkte werden all diesen Tests unterzogen. Dies garantiert den Mechanikern den Einbau von Teilen höchster Qualität und den Fahrern Vertrauen und Sicherheit im Betrieb.